Sehenswertes

Bildstöcke in Külsheim – kulturelle Kleinode

Die Stadt Külsheim mit ihrer Umgebung wird geprägt von den für Franken so charakteristischen Bildstöcken. Überall begegnen wir diesen Beispielen volkstümlicher Handwerkskunst, ob in der Ortsmitte, am Ortseingang oder in der Flur. Sie sind in Stein gehauene Bitt- und Dankgebete und künden von einer besonderen Andacht und Volksfrömmigkeit. Errichtet  wurden sie nach überstandenem Leid und sollen vor Not und Gefahr schützen. Auf einem Schaft finden wir als Freifigur, in einem Häuschen oder in einem Relief häufig die Pietà, die Immaculata oder die Himmelskönigin.

Es kommen auch die Darstellung der Heiligen Dreifaltigkeit, die Aufnahme Mariens in den Himmel, der Heilige Josef (als Schutzpatron der Handwerker) oder die Heilige Familie (als Schutzpatron für die Familie) vor.

In Külsheim finden wir zudem die in dieser Gegend so charakteristische „barocke“ Form des „Träubelesstocks“, bei dem die meist gewundene Säule von Rebenlaub und Trauben umrankt wird. Bildstöcke als Ausdruck gläubigen Sinnes erscheinen seit dem späten Mittelalter und werden bis auf den heutigen Tag aufgestellt. Für unsere Gegend kann man eine gewisse Blüte im späten 17. und 18. Jahrhundert feststellen. Mit seinen mehr als 180 Bildstöcken und Flurdenkmälern gehört Külsheim mit zu den bildstockreichsten Gemeinden. Wir finden Vesperbilder, die Heilige Familie, die Dreifaltigkeit, den Heiligen Georg und die Krönung Mariens. An der Straßenabzweigung Tauberbischofsheim- Uissigheim steht der älteste Külsheimer Bildstock – 1483 von Philipp von Northeim gestiftet – mit Kruzifixdarstellung.

Eine Zierde der Stadt ist die Mariensäule von 1739 gegenüber der Katharinenkapelle. Auf hohem Sockel stehend, umranken Reben die gewundene Säule. Dieser „Träubelesstock“ gilt als der größte in Franken und wird der Bildhauerfamilie van der Auvera aus Würzburg zugeschrieben.

Mariensäule in Külsheimer Ortsmitte
Bild: Mariensäule in der Ortsmitte Külsheims.

Diese Zeugnisse der volkstümlichen Bildhauerkunst sind dennoch kaum je einem Meister zuzuschreiben. Häufig hat der Steinmetz nach einer bestimmten Vorlage, verbreitet durch eine Graphik, gearbeitet. In Külsheim ist jedoch zumindest durch Steinmetzzeichen und durch seine charakteristische Handschrift ein Meister in der Zeit um 1630 nachzuweisen.

Mariensäule gegenüber der Katharinenkapelle