Sehenswertes

Templerhaus

Das am Ortsrand des Altstadtbereiches, an der Hauptstraße nach Tauberbischofsheim stehende, sogenannte Templerhaus zeichnet sich durch starke, aus Bruchsteinen erstellte Umfassungsmauern aus, die aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts stammen.
Seine verputzten Fassaden gliedern hochrechteckige, vorwiegend aus rotem Sandstein gearbeitete Fenstergewände. Die gefassten Gewände im Obergeschoss und in den Giebeln stammen im wesentlich aus der Entstehungszeit.

Beim Templerhaus handelt es sich wahrscheinlich um ein ehemaliges Torwächterhaus. Konsolsteine und eine zugemauerte Türöffnung an der Hofseite deuten auf die Existenz eines hölzernen Laufgangs als Verbindung zur ehemals angrenzenden Stadtmauer und zum Stadttor, das um 1890 abgebrochen wurde. Die Hausbewohner hatten also die Bewachung und Verteidigung der Stadt zur Aufgabe.

Zwischen 1590 und 1594 fand ein größerer Umbau statt. Ein Gewölbekeller wurde unterbaut und der Torbogen in Verlängerung der Straßenfassade geschaffen. Damals entstanden auch die beiden dekorativ profilierten Fenstergewände im Erdgeschoss, die die Jahreszahl „1590“ tragen und die 1593 datierte, vorwiegend aus Eichenholz gezimmerte Dachkonstruktion.

Bis 1594, wie eine jüngst im Inneren entdeckte Inschrift verrät, war auch die Innenausmalung, veranlasst durch den Eigentümer, das Erzbistum Mainz, vollendet. Aus dieser Zeit konnte mittlerweile auch rotockerfarbener Fassadenputz mit rot gefassten Gewänden nachgewiesen werden.
Der Kellertorbogen von 1760 sowie die barocken Stuckdecken und Lambrien im Erdgeschoss stammen schließlich vom letzten anspruchsvollen Teilausbau des Hauses.

Nach längerem Leerstand kaufte die Stadt Külsheim im Jahr 2002 das Anwesen, das – seit 1930 eingetragen in das badische Verzeichnis der Baudenkmale – als Kulturdenkmal von besonderer Bedeutung gilt. Nach einer umfassenden Sanierung ist in diesem Haus inzwischen die Stadtbücherei Külsheim untergebracht.